Seitdem ich mein Angebot zur fotografischen Geburtsbegleitung in Tirol im vergangenen Jahr erstmals öffentlich angeboten habe, durfte ich wirklich viele Interessentinnen kennenlernen. Gefühlt sind es allerdings mehr als die Hälfte, die sich letztlich aufgrund der Preise -bedauerlicherweise- gegen eine Geburtsreportage entschieden haben.
Aber warum kostet eine Geburtsreportage denn "so viel"?
Vorweg sollte ich ehrlicherweise noch etwas aus meiner eigenen Erfahrung erwähnen: Während meiner ersten Schwangerschaft habe ich überhaupt erst davon erfahren, dass es Geburtsfotografie gibt und nach den Erlebnissen meiner ersten Geburt, wuchs das Interesse an einer fotografischen Geburtsbegleitung umso mehr. Letztlich war das fehlende Angebot in Tirol sowie die Preislisten der heutigen Kollegen -leider- das damalige Auschlusskriterium, und diese Entscheidung bereue ich bis heute. Denn ich sehne mich regelrecht nach diesem wertvollen Erinnerungsschatz. (Rückblickend und mit dem heutigen Wissen bin ich mir sicher, dass es wunderschöne Aufnahmen geworden wären - am frühen Nachmittag bei Tageslicht.)
Im deutschsprachigen Raum liegt die Investition für eine fotografische Geburtsbegleitung durchschnittlich zwischen € 900 und € 2.000 - hauptsächlich abhängig vom Leistungsumfang und der Dauer der inkludierten Rufbereitschaft.
Was rechtfertigt nun aber diese Preise für professionelle Geburtsbilder?
Ich kann verstehen, dass man leicht gewillt ist, zu glauben, dass eine Geburtsfotografin auf Abruf zu jeder Zeit (zumindest um den Entbindungstermin herum) auftaucht, ein paar Mal den Auslöser drückt und wenige Stunden später eine Online-Galerie zur Bildauswahl liefert. Ich denke, auch für viele meiner Kolleginnen zu sprechen, wenn ich behaupte, dass diese Behauptung weit von der Wahrheit entfernt liegt.
Stichpunkt Rufbereitschaft
Mein Angebot zur Geburtsreportage umfasst mindestens 4 Wochen Rufbereitschaft. Dass bedeutet, dass ich mein Handy in diesem Zeitraum rund um die Uhr überall mithin nehme und natürlich auch meine gesamte Kameraausrüstung. Geburts- und Feiertage im Freundes- und Familienkreis rücken in den Hintergrund, um an eurem großen Tag dabei zu sein. Die Kinderbetreuung muss gut geplant sein, dass ich mich nach eurem Anruf in jedem Fall so schnell wie möglich auf den Weg machen kann. Rufbereitschaft bedeutet aber auch, dass mögliche Einnahmequellen aus anderen Shootings in diesem Zeitraum -wenn überhaupt- nur sehr stark eingeschränkt möglich sind.
Stichpunkt Ausrüstung
Um für euch qualitativ hochwertiges Bild- und Videomaterial zu gewährleisten, verwende ich eine umfangreich professionelle Ausrüstung. Konkret besitze ich eine Vollformatkamera der Marke Sony in Kombination mit einem sogenannten Backup, um für den Worstcase abgesichert zu sein (denn der erste Schrei lässt sich nicht nachstellen ;-) ). Anders als beispielsweise bei Hochzeitsfotografen, sind es besonders lichtstarke Objektive, die bei mir des Weiteren zum Einsatz kommen. (Immerhin verzichte ich bewusst auf den Einsatz von Blitzlicht.) Als weitere Kostenfaktoren zählen noch die Ausgaben für Speicherkarten, Ersatzakkus und Festplatten, aber auch eine entsprechende Versicherung für diese Ausrüstung.
Stichpunkt Ausbildung
Durch meinen früheren Berufswunsch (Hebamme) und damit einhergehenden ersten Berufserfahrungen, weiß ich letztlich vor allem, wie ich mich in meinem Geburtsraum zu verhalten habe, ohne die werdenden Eltern oder das medizinische Fachpersonal zu stören.
Mit Stolz darf ich außerdem anmerken, dass ich mittlerweile eine zertifizierte Geburtsfotografin bin. Von der lieben Susanne Krauss (eine der erfolgreichsten Geburtsfotografinnen in Deutschland) wurde ich unter anderem darin geschult, mit all den herausfordernden Situationen einer Geburtsreportage umzugehen. Dieser Wert meiner Aus- und Weiterbildungen fließt natürlich auch in meine Preise ein.
Stichpunkt Bildbearbeitung
Dann kommt der Teil, bei dem erfahrungsgemäß die meiste Arbeit anfällt. Es werden hunderte von Aufnahmen gesichtet und gesichert (mindestens 2 Mal). Im Anschluss wird eine erste Vorauswahl getroffen (ca. 200 Bilder), bevor es an die Bildbearbeitung geht. Jedes dieser Bilder erhält nun meine ganz persönliche Note - echt.natürlich.
Sobald die Bearbeitung abgeschlossen ist, verbringe ich noch ca. eine Stunde damit, die Dateien zu exportieren und in die private digitale Online-Galerie hochzuladen.
Das alles macht letztlich den Großteil meiner Arbeit als Geburtsfotografin aus und vielleicht ist es mir damit gelungen, etwas (mehr) Verständnis in die Preisgestaltung von uns Geburtsfotografen zu bringen?! Natürlich akzeptiere ich, dass es letztlich auch einfach Kosten sind, die sich -bedauerlicherweise- nicht jede Familie leisten kann. Wenn ihr aber überzeugt davon seid, dass die Investition einer Geburtsreportage es wirklich wert ist, meldet euch bei mir. Ich bin gerne bereit, einfache und flexible Zahlungsoptionen mit euch persönlich zu besprechen. Immerhin sollte eure aktuelle finanzielle Situation nicht allein den Ausschlag geben, wie ihr euch entscheidet. Andernfalls könntet ihr diese Entscheidung in ein paar Jahren vielleicht sehr bereuen.
Und damit ist mein aller erster Blog-Beitrag verfasst und ich freu mich auf euer Feedback ;-)